Trans* Menschen sind während ihrer Coming-Out-Phase und ihrer Transition häufig von einem Arbeitsplatzverlust bedroht. Vorgesetzte und Kolleg_innen reagieren möglicherweise mit Unverständnis, Vorurteilen, diskriminierendem Verhalten bis hin zum Mobbing. Viele trans* Menschen kündigen von sich aus ihren Job, um einem solchen sozialen Umfeld während ihrer Transition nicht ausgesetzt zu sein.
Nur wenige internationale Unternehmen haben interne Richtlinien für einen positiven Umgang mit Trans*-Coming-Outs. Das beruht nicht nur auf menschlicher Wertschätzung: die Firmen haben das Potenzial von trans* Menschen erkannt. Knapp 72 Prozent haben als höchsten Schulabschluss eine Fachhochschul- oder Hochschulreife, knapp 54 Prozent ein abgeschlossenes Studium.
Der Bundesverband Trans* beteiligt sich gemeinsam mit SURT (ES), Hàtter (HU), TENI (IE) und einer Forscher_innengruppe der Universidad de Vic in Katalonien UVIC (ES) am EU-Projekt „Transvisible“. Ziel ist, die Situation für trans* Menschen bei einer Transition am Arbeitsplatz zu verbessern. Dazu wird eine Handbuch erarbeitet, das Unternehmen als Grundlage für interne Regelungen dienen soll. Die Projektergebnisse wurden im Winter 2020/2021 im Rahmen einer Tagung und durch zwei Publikationen vorgestellt.