Als Bundesverband ist es uns wichtig, in der aktuellen turbulenten Zeit etwas dazu beizutragen, dass die Infrastruktur für trans* Personen nicht gänzlich zusammenbricht und die Auswirkungen der aktuellen Krise abgefedert werden. Daher haben wir einen Rundbrief an unsere Mitgliedsorganisationen geschickt, in dem wir Anregungen geben, wie Beratung oder Gruppen ins Internet verlegt werden können oder welche anderen Angebote noch geschaffen werden könnten. Der komplette Rundbrief ist hier zu finden.
Ebenso haben wir unsere Mitgliedsorganisationen danach gefragt, welche Angebote auf welche Weise aufrecht erhalten werden. Wir werden weiter unten auf dieser Seite eine Liste der Rückmeldungen anlegen, die wir aktuell halten. Letzte Aktualisierung: 29.4.2020, 19.00 Uhr.
Dies ist uns ein wichtiges Anliegen, da trans* Personen von den negativen Auswirkungen der Covid-19-Vorsichtsmaßnahmen besonders stark betroffen sind: Beratungen und Gruppentreffen entfallen, Therapien und Verfahren zur Vornamens- oder Personenstandsänderung werden ausgesetzt, geschlechtsangleichende Operationen werden verschoben. Ebenso sind wohnungslose trans* Personen, trans* Personen mit Vorerkrankungen, trans* Personen mit Mobilitätseinschränkungen, trans* Geflüchtete, trans* Sexarbeiter_innen und ältere trans* Personen u. U. stark betroffen. Daher freuen wir uns über Hinweise auf Angebote aller Art.
Wir sortieren Informationen, die wir erhalten, in folgenden Rubriken:
- Informationen und Tipps
- Weiterhin aufrechterhaltene Angebote unserer Mitgliedsorganisationen
- Lokale Ressourcen
Bitte weiter nach unten scrollen.
Informationen und Tipps
Rund um laufende TSG-Verfahren
- Der BVT* ermutigt trans* Personen, ihre Gutachter_innen anzusprechen, ob sie die Option anbieten (ausnahmsweise) Gutachtengespräch per Video-Sprechstunde durchzuführen (über Datenschutz-zertifizierte Plattformen, z. B. über www.sprechstunde.online). Das TSG schreibt keine persönlichen Begegnungen vor, d.h. es liegt in der Fachlichkeit der_des Gutachter_in, ob ein Gespräch persönlich, telefonisch oder online erfolgt. Es gibt bereits Gutachter_innen, die online Begutachtung anbieten.
Rund um aktuell laufende Therapien
- Der BVT* ermutigt trans* Personen, (Psycho-)Therapeut_innen anzusprechen, dass sie Behandlungen und Beratungsgespräche (über Datenschutz-zertifizierte Plattformen, z. B. über www.sprechstunde.online) durchführen oder ein anderweitig regelmäßiger Kontakt aufrechterhalten werden kann. Der Deutsche Bundesverband für Logopädie berichtet außerdem, dass auch logopädische Behandlungen mindestens bis zum 31.05. als Videobehandlung angeboten werden können.
- Link zum Deutschen Bundesverband für Logopädie: https://www.dbl-ev.de/service/meldungen/meldung/news/videobehandlung-teletherapie-ein-update/
- rund um die Verfügbarkeit von Hormonpräparaten:
- Aktuell sind keine Engpässen in der Verfügbarkeit von Hormonpräparaten bekannt, die auf die Ausbreitung von Covid-19 zurückzuführen sind. Der BVT* empfiehlt im Einzelnen mit den behandelnden Ärzt*innen ins Gespräch zu gehen um eine langfristige, kontinuierliche Versorgung mit Hormonen sicherzustellen. Es ist beispielsweise möglich, sich Hormone über den Zeitraum von sechs Monaten verschreiben zu lassen.
Rund um Abbinden und Covid-19
- Hier ein Link zu einem englischen Instagram-Post für alle Personen, die Binder tragen https://www.instagram.com/p/B9tl64FjjUG/?igshid=19uct5yn0f1u5
- Und hier eine vom BVT* angefertigte deutsche Übersetzung des Posts in Form eines Infoblatts.
Rund um die Umstellung auf Homeoffice
- ILGA Europe hat einen Post veröffentlicht, in dem die Mitarbeiter*innen erzählen, wie sie mit dieser Umstellung umgehen (auf englisch)
https://medium.com/@ilga_europe/working-from-home-how-the-ilga-europe-staff-are-striving-forward-734ae23dc50c
Rund um die intensivmedizinische Versorgung
- Im Zusammenhang mit Engpässen bei der medizinischen Versorgung sind aktuell Kriterien im Gespräch, die Menschen z.B. aufgrund von Alter, chronischen Erkrankungen, Behinderung oder Gewicht im Zugang zu Beatmungsgeräten und anderen intensivmedizinischen Behandlungsmethoden benachteiligen. Das ist ein Skandal. In USA wird diese Diskriminierung breiter kritisch diskutiert und ein Ratgeber, der benachteiligte Personen darin unterstützt, den nötigen Zugang zu Intensivmedizin zu erhalten, wurde veröffentlicht. Dieser ist auf englisch und findet sich hier. Wir arbeiten an einer Übersetzung.
- Hier geht’s zu den Tipps und Hinweisen des LSVD: Corona und LSBTI – Wie sich Covid19 auf das Leben von Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) auswirkt. Tipps, Hinweise und Links zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten. https://www.lsvd.de/de/ct/2067-corona-und-lsbti
- Informationen dazu, wie sich die Corona-Krise auf die Lage von Geflüchteten auswirkt, gibt es unter diesen beiden Links:
- Infos zusammengestellt vom LSVD in 7 Sprachen: https://www.queer-refugees.de/information-about-the-corona-virus-in-germany/
- Kritische Zeitungsartikel zu der Lage von Geflüchteten sind hier zu finden: https://www.lsvd.de/de/ct/2067-Corona-und-LSBTI
- Hier geht’s zu den Ressourcen und Tipps der TGEU (englisch): https://tgeu.org/covid-19/
Weiterhin bestehende Angebote von unseren Mitgliedsorganisationen
(die Liste wird regelmäßig aktualisiert, alphabetisch nach Träger sortiert)
Andersraum, Hannover
Es wird Beratung am Telefon, per Mail oder per Video Chat angeboten. Beratungssuchende können sich unter info@andersraum.de melden.
Viele Veranstaltungen werden ins Internet verlegt. Eine Übersicht, die regelmäßig aktualisiert wird, gibt es hier: https://www.andersraum.de/stayathome/#section-webinar
Diversity München, München
Telefonische Beratung und E-Mailberatung (Montag, Dienstag, Mittwoch)
https://diversity-muenchen.de/beratung-aufklaerung/beratung-hilfe/kontakt/
Andere Beratungsstellen, die diversity München empfiehlt, sind diese: https://www.krisendienst-psychiatrie.de/ und die Arche: https://die-arche.de/
Magnus-Hirschfeld Zentrum Hamburg
Es wird Beratung am Telefon, per Mail oder per Video Chat angeboten. Beratungssuchende können sich unter transberatung@mhc-hamburg.de oder unter 040 – 28058540 melden. Es sollen Gruppenangebote für trans* Personen ins Internet verlegt werden. Infos dazu werden auf unser Webseite https://www.mhc-hh.de/ und bei Facebook @mhc.hamburg veröffentlicht.
Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW e.V.
Der Vorstand des NRW-Landesverbandes NGVT* NRW e.V. ist weiterhin per Mail zu erreichen und berät und unterstützt Trans*-Gruppen in NRW.
Bisher wurden alle Veranstaltungen des NGVT* NRW, die bis einschließlich Mai 2020 stattfinden sollten, in den Herbst verschoben.
E-Mail: info@ngvt.nrw
Rosa Strippe, Bochum
keine persönliche Beratung, aber die Beratung per E-Mail und die Telefonberatung geht wie bisher weiter. Infos zu Beratungszeiten und Kontaktmöglichkeiten sind hier zu finden https://rosastrippe.net
SCHMIT-Z e.V., Trier
Beratung findet auf Skype, per Mail, per Telefon und per WhatsApp statt. Diese Beratung kann bundesweit von LSBTI in Anspruch genommen werden.
Anfragen für Beratungstermine unter: beratung@schmit-z.de
Zusätzlich: Whatsapp-Chat mit dem Beratungsteam montags 17 bis 19 Uhr unter 0178 – 208 1003
Sprechstunde mittwochs 17 bis 19 Uhr (Skype: Beratung Schmit-z oder telefonisch unter 0178 208 1003)
Webseite: https://www.schmit-z.de/angebot/beratung
Sonntagsclub, Berlin
Psychosoziale Beratung und Antidiskriminierungsberatung für trans* Personen queere Paare finden weiterhin statt: per Videoanruf, per Mail und per Telefon.
Die trans* Angehörigengruppe des Sonntagsclubs findet per Videokonferenz statt.
Erreichbar ist der Sonntagsclub unter beratung@sonntags-club.de
TIAM, Magdeburg und Zwickau
Persönliche Beratung und Treffen finden nicht statt, die Geschäftstellen in Zwickau und Magdeburg bleiben vorläufig geschlossen. TIAM ist aber weiter über die vorhandenen Kanäle erreichbar und TIAM möchte die bestehenden Angebote soweit wie möglich digital weiter anbieten.
Kontakt unter:
Geschäftsstelle; info@trans-inter-aktiv.org oder info-lsa@trans-inter-aktiv.org
Beratung Sachsen: beratung@trans-inter-aktiv.org
Beratung Sachsen-Anhalt und Thüringen: beratung-lsa@trans-inter-aktiv.org
Telefonische Erreichbarkeit:
Geschäfttsstelle Zwickau: 0375 – 81 99 89 50 von 10-18 Uhr
Geschäftstelle Magdeburg: 0391 – 631 05 56
Beratungshotline: 0375 – 81 99 89 59 von 17-20 Uhr und 0375 – 81 99 89 55 von 15-17Uhr
Trans Recht e.V., Bremen und Weser-Ems-Region (Niedersachsen)
Beratung in Bremen: Alle offenen Beratungstermine sind abgesagt, aber Beratung läuft weiterhin über Telefon und Mailberatung:
Mail: beratung@trans-recht.de
Telefon: 0160 – 5889070
Webseite: https://trans-recht.de/beratung/beratung-bremen/
Weser-Ems-Region (Niedersachsen): Alle offenen Beratungstermine sind abgesagt aber Beratung läuft weiterhin über Telefon und Mailberatung:
Mail: weser-ems@trans-recht.de
Telefon: 0160 – 5889070
Webseite: https://transberatung-weser-ems.de/
Rechtsberatung:
Wir sind weiterhin für alle Rechtsfragen zu Trans* erreichbar unter: info@trans-recht.de und beratung@trans-recht.de
Trans*Inter*Beratung, Berlin (von TransInterQueer e.V., TrIQ)
Persönliche Beratung (Termine und offene Beratungszeiten) finden nicht statt. Die Mailberatung wurde jedoch ausgebaut. Wer möchte, kann per Mail einen telefonischen Termin vereinbaren. Bundesweite Anfragen sind möglich.
Mailadresse: beratung@transinterqueer.org
Mehr Infos unter: https://www.transinterqueer.org/beratung/persoenliche-trans-inter-beratung
Trans*Inter*Beratungsstelle München, München
Wir bieten persönliche Beratung, Beratung per Telefon, Mail und Videochat an. Terminvereinbarung bitte per Telefon. Unter 089 – 54 333 130 sind wir zu folgenden Zeiten erreichbar: Montag: 13-15 Uhr / Mittwoch: 11-13 Uhr / Donnerstag: 13-15 Uhr
Außerhalb der Telefonzeiten, bitte eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.
Persönliche Beratungen finden unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen statt.
Updates sind zu finden auf https://www.facebook.com/TransInterBeratungsstelle/ und https://trans-inter-beratungsstelle.de/de/covid-19-informationen.html
Angebote von Vereinen und Initiativen, die nicht bei uns Mitglied sind
L-Support, Berlin
Beratungs-Hotline für FLINT* (Frauen, Lesben, Inter, Trans*). L-Support ist kontaktierbar bei Schwierigkeiten in der Partner_innenschaft, für Personen, die allein Zuhause sind und einfach mal jemanden zum Reden brauchen oder unter psychischen Problemen leiden, die durch die unbekannte Situation verschlimmert werden.
Immer donnerstags von 17 bis 19 Uhr
Telefonnummer: 030 – 215 75 54
Lokale und regionale Ressourcen unserer Mitgliedsorganisationen
Wir laden Mitgliedsorganisationen und Einzelmitglieder der Community dazu ein, (evtl. auch lokal) wichtige Angebote zusammenzutragen. Hier erste Infos:
Landeskoordination Trans* NRW
Neben den bisherigen Tätigkeiten bietet die Landeskoordination den Trans*-Gruppen und -Beratungsstellen in NRW Austausch, Vernetzung und Beratung zu Tools und Formaten für Trans*-Beratung, Gruppentreffen und Veranstaltungen ohne physischen Kontakt an.
E-Mail: mika.schaefer@lako-trans.nrw
Telefon: 0178 – 6749304
Trans*Beratung Kassel und T*räumchen Kassel, Hessen:
Die AIDS-Hilfe Kassel bietet mit ihren beiden Projekten „Trans*Beratung Kassel“ und „T*räumchen Kassel, Raum für junge Queers“ auch in Zeiten der Corona-Pandemie Unterstützung für alle trans*, inter*, nicht-binären und gendernonkonformen Personen bzw. für alle mit Fragen zu ihrer geschlechtlichen Identität an. Das Angebot gilt auch für An- und Zugehörige bzw. für Fachpersonen. Individuelle Beratungstermine finden per Telefon und Chat über den Messenger Signal statt. Zweimal die Woche (dienstags von 17 bis 19 Uhr und donnerstags von 13 bis 15 Uhr) gibt es eine offene telefonische Sprechstunde. Mehr Infos unter: https://transberatung-kassel.de/ und https://traeumchen-kassel.de/
Andere Organisationen und Initiativen
Dezentraler Mietrettungsfonds, Berlin
Zwei Aktivist_innen organisieren derzeit über die App Telegram einen anonymen, dezentralen Mietrettungsfonds, der vor allem BIPoC (Schwarze Menschen, Indigene Menschen und People of Color), Migrant*innen, queeren Personen und Personen mit Schwerbehinderung(en)/
Karada House, Berlin
Das Karada House in Berlin hat (in Anlehnung an ein Formular von Queercare UK) Online-Formulare erstellt, mit denen queere Personen untereinander Hilfsangebote machen oder kommunizieren können, dass und welche Unterstützung sie brauchen:
https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSdCpX4gVjsGEsEQOzdZigfH4zm7-yLf6sN_xDr83Wpgd54vFw/viewform
und https://forms.gle/FTDkmEgrNHD6UcWv9